19. DEZEMBER

GeLASSENheit ist schwierig zu erreichen in einer Zeit, in der das Credo „Alles ist MACHbar“ vorherrscht und wir uns ständig optimieren sollen. Wenn wir lernen, uns selbst mit milden Augen zu sehen – so wie wir einen lieben Menschen anschauen würden – geschieht etwas Erstaunliches: Unser innerer Druck löst sich, wie Schneeflocken, die sanft zu Boden sinken. Forschungen zur Selbstakzeptanz zeigen, dass Menschen, die sich selbst annehmen können, wie sie sind, gelassener durch stürmische Zeiten navigieren und  auch warmherziger mit anderen umgehen.

Sich so zu lassen, wie wir sind – genau das wird in Achtsamkeitskursen eingeübt. Achtsamkeit bedeutet, mit freundlicher Neugier die Aufmerksamkeit darauf zu richten, was im gegenwärtigen Moment in unserm Geist Körper und Umfeld passiert. Wahrnehmen ist wichtig – und es so zu lassen, wie es ist, ebenfalls. In der Neugier steckt eine offen und positive Grundhaltung.

Die vielfältigen positiven Auswirkungen von Achtsamkeit sind wissenschaftlich gut belegt. Es ist kein esoterischer Hokuspokus, sondern eine Haltung, die uns gerade in schwierigen Zeiten – und besonders in der oft hektischen Adventszeit – tragen kann.

Heute gibt es 3 alternative Impulse, aus denen du bitte EINEN auswählst. Es geht ja ums LASSEN und nicht darum, noch mehr zu MACHEN.

Alternative 1 – Eine Affirmation vor dem Spiegel
Nimm dir einen bewussten Moment vor dem Spiegel. Schaue dich an und sage dir sanft: „Ich lasse mich heute, so wie ich bin, denn ich spüre: Ich bin gut, genau so wie ich bin.

Alternative 2 – Eine Atemübung zur Gelassenheit
Atme tief ein und sage dir dabei innerlich „Ich bin„, atme aus und sage „genug„.
Wiederhole dies einige Male. Lass dabei zu, dass dein Atem seinen eigenen, natürlichen Rhythmus findet.

Alternative 3 – Eine kurze Schreibübung
Nimm dir heute 3 Minuten Zeit und schreibe auf, was du an dir magst – ohne darüber nachzudenken, ob es ‚wichtig genug‘ ist. Jede Kleinigkeit zählt, denn sie ist Teil von dir.

Vielleicht hilft es dir beim Einstieg, diesen Satz zu vervollständigen: Wenn ich mit neugierigen, liebevollen Augen auf mich schaue, dann…

Schreibe so lange wie die Worte fließen, erfahrungsgemäß sind 5-10 Minuten eine gute Zeit. Die Hand bleibt ununterbrochen in Bewegung. Wenn dir nichts mehr einfällt, kannst du den Satzanfang noch einmal aufschreiben oder du schreibst „Jetzt fällt mir nichts mehr ein“ oder du machst einfache Schwungübungen aufs Papier bis ein neuer Gedanke kommt. Wenn es dir hilft, dann stelle dir einen Wecker.

Ich wünsche dir, dass Du Dich – mindestens heute – so lassen kannst, wie du bist.

Mit herzlichen 🩷 Grüßen 

Du möchtest einen früheren Impuls noch einmal nachlesen? Kein Problem. Auf dieser Seite sind alle Impulse tagesaktuell verfügbar: Adventskalender