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Selbstcoaching-Tipp #2 für schwierige Entscheidungen

In diesem Tipp geht es um eine Technik, die dir bei schwierigen Entscheidungen helfen kann.
Mein Wunsch ist es, möglichst viele Menschen auf dem Weg in ein zufriedenes, erfülltes Leben zu unterstützen. Selbstcoaching verstehe ich als Hilfe zur Selbsthilfe. Manchmal reicht ein Selbstcoaching-Tipp bereits für eine Veränderung zum Guten. Manchmal ist es ein erster Schritt, dem weitere folgen müssen. Und manchmal braucht es einen ausgebildeten Coach, um wirklich weiterzukommen.

Ein Beispiel für eine schwierige Entscheidung

Eine Frau plagt sich seit Wochen mit der Entscheidung herum, ob sie ihr Elternhaus verkaufen soll oder nicht. Sie ist Einzelkind, d.h. die Wünsche etwaiger Geschwister spielen keine Rolle. Argumente gibt es reichlich – sowohl dafür als auch dagegen. Und egal wie sie es dreht und wendet – sie kommt zu keinem eindeutigen Ergebnis. Morgens ist sie total davon überzeugt, dass sie es unbedingt verkaufen muss. Ein paar Stunden später ist sie felsenfest davon überzeugt, dass sie es unter keinen Umständen verkaufen sollte. So geht das jetzt schon seit Wochen. Egal wie viel sie darüber nachdenkt: sie kommt einfach nicht zu einer eindeutigen Entscheidung und hängt in der Luft.

Vermutlich hat es keinen Zweck, noch weiter über die Situation nachzudenken, denn sehr wahrscheinlich blockieren die Emotionen diese Entscheidung. Es wird also Zeit, auch den Körper und das Herz in die Entscheidung mit einzubeziehen.

Die Darstellung der Entscheidungsalternativen mit Bodenankern

Ein Bodenanker ist die symbolische Darstellung eines Ereignisses an einer bestimmten Stelle am Boden. Die Technik stammt aus der Neuro-Linguistische Programmierung (kurz NLP)  und wird dafür genutzt, innere Zustände über den Körper erlebbar zu machen. In unserem Beispiel dient ein Blatt Papier als Anker. Wir nutzen den Anker, um die Körpersignale – die Herzinformation – für die schwierige Entscheidung zu nutzen.

Wie du eine Lösung für deine schwierige Entscheidung findest

Um die Methode auszuprobieren, geht die Frau aus dem Beispiel wie folgt vor:

  1. Sie nimm zwei DIN-A4 Blätter weißes Papier und schreibe darauf die beiden Alternativen, also „Verkaufen“ bzw. „Nicht verkaufen“.
  2. Sie legt die beiden Blätter in etwa 1,5 Meter Entfernung auf den Boden.
  3. Sie atmet drei Mal tief durch und stellt dich dann auf das erste Blatt.
  4. Sie schließe die Augen und konzentrier6 sich auf sich selbst. Welche Veränderungen im Körper stellen sich ein? Gibt es Empfindungen von Druck, Schwere, Kälte, Wärme, Enge, Weite….. Jede noch so kleine Empfindung kann aufschlussreich sein. Vielleicht gibt es keine Körperempfindung, sondern es stellen sich Gefühle ein. Was für ein Gefühl ist es? Fühlt es sich an wie Freude oder Trauer, Verzagtheit oder Optimismus…. was nimmst sie wahr? Es kann auch sein, dass sich Gedanken einstellen. Auch das ist in Ordnung. Was sind das für Gedanken? Kann sie ihnen eine Überschrift zuordnen? Sie bleibt so lange auf dem Blatt stehen bis sie genug gespürt hast. 5 Minuten sollten dafür mehr als ausreichend sein.
  5. Dann öffnet sie die Augen wieder und verlässst das erste Blatt Papier.
  6. Dann wiederhol6 sie die Übung mit dem zweiten Blatt Papier auf dem die alternative Entscheidung steht.

Nicht jede Technik passt für jeden

Menschen haben unterschiedlichen Zugang zu ihrem Körper. Es ist ganz wichtig, dass du dir nichts einredest. Achte genau auf deinen Körper ohne zu bewerten oder zu manipulieren. Versuche deinen Kopf auszuschalten und konzentriere dich ganz auf die Beobachtung.
Alle Techniken sind Angebote – und nicht jedes Angebot passt für jeden. Wenn du durch diese Technik eine eindeutige Antwort bekommst, dann freut mich das für dich. Wenn nicht, dann musst du die Frage noch weiter bewegen. Und wenn du feststeckst, dann kann ich dir nur raten, dir einen Coach zu suchen. Er wird dir die Entscheidung nicht abnehmen können, aber du wirst im Laufe des Coachings erkennen, warum du dich in die ein oder andere Richtung entscheiden solltest.


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