Warum Sicherheit die Basis für Veränderung ist
Immer wieder lese ich, man müsse nur die Komfortzone verlassen oder erweitern und dann wird alles gut. Gerade neulich wieder in einem Linked-In Beitrag von Claus Diers. Die Überschrift: Erweitere deine Komfortzone, dann lebst du länger, gesünder und glücklicher.
Klingt zunächst gut – trifft aber nur einen Teil der Wahrheit.
Viele haben gar keine Komfortzone mehr
Ich kenne einige, die gar keine Komfortzone mehr haben, aus der sie raus könnten:
Frauen, die zwischen Elternpflege, sinnentleertem Job und der Sorge um den älter werdenden Partner jonglieren – und sich schon länger fragen: „Und wo bleib eigentlich ich?!“
Angestellte, die zwischen immer kürzeren Reorganisationszyklen, vage angekündigtem Stellenabbau und der Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft taumeln – und sich fragen: „Wofür mach ich das eigentlich noch?!“
Sicherheit ist die Basis für Veränderung
Ich denke: Nur wer sich sicher fühlt, kann Veränderung selbstbestimmt gestalten.
Erst wenn Körper und Seele aus dem Alarmmodus kommen, entsteht Raum für Neues.
Die Komfortzone ist kein Ort der Verweichlichung, den man um jeden Preis vermeiden muss.
Sie ist der Safe Space, in dem selbstgesteuerte Veränderung überhaupt erst möglich wird.
Veränderung braucht Boden unter den Füßen
Ja, Veränderung ist ein Gesetz des Lebens – und wer gut damit umgehen kann, lebt wahrscheinlich auch länger, gesünder und glücklicher.
Aber: Das Verlassen der Komfortzone ist nicht für alle der richtige Weg.
Für manche geht es erst einmal darum, in der Komfortzone anzukommen – sich Stabilität, Ruhe und Vertrauen zurückzuholen. Von diesem sicheren Ort aus lässt es sich leichter mit Ungewissheiten umgehen.
In meiner Arbeit erlebe ich das immer wieder: Frauen, die erst einmal sicheren Boden unter ihren Füßen brauchen, bevor sie den nächsten Schritt gehen können. Da kommt beispielsweise eine Frau zu mir, die gekündigt hat und einen neuen Job sucht. Im alten Job hat sie es nicht mehr länger ausgehalten und deshalb die Notbremse gezogen. Ein wichtiger Schritt. Über Jahre waren die Umstände so, dass ihr Selbstwertgefühl schleichend und kontinuierlich ausgehöhlt wurde. In dieser Situation ist es zunächst nicht möglich, an der Neupositionierung zu arbeiten. Sie traut sich selbst so wenig zu, dass sie niemanden (am wenigsten sich selbst) davon überzeugen kann, dass sie die ideale Kandidatin für einen Job ist.

Lesetipp:
Kristen Butler – Rein in die Komfortzone
Warum wir uns wohlfühlen müssen, um unser volles Potenzial ausschöpfen zu können
Der goldene Käfig: Zu viel Stabilität tut auch nicht gut
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Es gibt sehr wohl Menschen, die sich seit Jahren in der Komfortzone bewegen. Sie haben den Wert Sicherheit über alles gestellt und nehmen lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Über sie geht es in diesem Beitrag nicht.
Letztlich liegt es bei jedem Einzelnen, ob die Komfortzone Rückzug und Erstarrung ist oder Vorbereitung und Kraftort für die nächsten Schritte.
Weiterdenken
Wenn du spürst, dass du gerade eher Stabilität als Veränderung brauchst – und herausfinden möchtest, was für dich jetzt dran ist:
👉 Dann lass uns reden. In einem unverbindlichen Kennenlerntermin schauen wir gemeinsam, wo du gerade stehst und was du brauchst, um wieder sicher Boden unter den Füßen zu haben.
Hier kannst du direkt einen Termin anfragen: Korinas Kalender
Hinweis
Dieser Beitrag erschien zuerst in meiner LinkedIn-Reihe Queenager’s Woche – Gedanken und Inspirationen für die zweite Lebenshälfte.

Wer schreibt hier?
Korina Dielschneider ist Life-Coach und begleitet Frauen in der Lebensmitte dabei, ihren Selbstwert zu stärken und ihr Leben bewusst neu auszurichten – mit Klarheit, Gelassenheit und dem Fokus auf Umsetzung.
In ihrem Blog und im buntbrief teilt sie Impulse zu Selbstfürsorge, Neuorientierung und dem Mut, den eigenen Weg authentisch zu gehen – bodenständig, ehrlich und mit Blick aufs Wesentliche.
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