Als ich Anfang 2021 in das Blogabenteuer gestartet bin, war eine der ersten Aufgaben, eine so genannte Bucket List zu schreiben. Also eine Liste der Dinge, die wir unbedingt noch erledigen wollen, bevor wir den Löffel abgeben (deshalb heißt sie manchmal auch Löffelliste. Wo wir gerade dabei sind: Bucket List leitet sich von der englischen Phrase “Kick the Bucket” ab, was so viel heißt wie jemand stirbt oder muss sterben). Nachdem ich zunächst Vorbehalte gegen die Erstellung einer solchen Liste hatte, habe ich mich dann aber doch mit zunehmender Begeisterung daran gemacht. Nur den Begriff fand ich doof – und deshalb heißt meine Liste: Mein-Schönes-Buntes-Leben-Liste. Ein bisschen sperrig ist dieser Begriff, aber zumindest ansprechend. Hier kommt jedenfalls meine Mein-Schönes-Buntes-Leben, alias Bucket Liste 2022.
Erfahrungen mit der 2021er Edition
Jetzt, ein Jahr später, ist es Zeit für eine Bilanz. 26 von 103 Punkten sind passiert. Es ist auch einiges passiert, was gar nicht auf der Liste stand. So sind mein Mann und ich beispielsweise einen Großteil des wunderschönen Murgleiter-Wanderwegs gewandert. Ja, es ist vieles nicht passiert. Aber einiges davon habe ich in Angriff genommen und umgesetzt.
Und wie bewerte ich nun dieses Ergebnis? Lohnt es sich, so eine Liste zu machen, wenn dann letztlich doch „nur“ ein Viertel der Punkte passieren?
Ja zur Liste – denn Wünsche machen das Leben bunt
Meine Antwort auf diese Frage lautet eindeutig JA. Es ist nämlich so, dass das Schreiben der Liste noch einen ganz anderen Effekt hat. Es gibt – insbesondere – Frauen, die auf die Frage, was sie sich wünschen, keine Antwort wissen. Ich war vor einigen Jahren selbst an diesem Punkt. Es gab so viel zu erledigen und abzuhaken, dass ich mit dem Pflichtprogramm so ausgelastet war, dass es gar keine eigenen Wünsche mehr gab. Deshalb bin ich jetzt wirklich froh, dass mir auf Anhieb zig Aktivitäten einfallen, die ich gerne noch machen würde. Es geht gar nicht so sehr darum, dass ich sie unbedingt machen muss. Es geht um die Auswahl. Beim Buffet kommt es ja auch mehr auf die Auswahl an als darum, dass man wirklich alles essen muss.
Wünsche helfen uns beim Gestalten des Lebens. Sie zeigen uns, dass das Leben voller Möglichkeiten ist. Sie sind das allerbeste Mittel gegen depressive Verstimmungen und Lebensverdruss. Und deshalb habe ich auch für 2022 wieder eine solche Liste erstellt. Einiges davon stammt noch aus der 2021er Edition. Manches habe ich nicht übernommen, weil ich erkannt habe, dass es mich doch nicht so sehr interessiert. Und „natürlich“ gibt es auch wieder neue Wünsche.
Die 2022er Edition meiner Schönes-Buntes-Leben-Liste
Neues lernen
- Sketch-Notes lernen
- Handlettering lernen – ist ein never-ending Thema – ich habe wieder eine sehr schöne Kalligraphie erstellt und werde das Thema auch in die nächste Liste übernehmen, denn es reizt mich nach wie vor.
- 5 Liegestütze machen (am Stück!)
- Ostereier mit Pflanzen färben
- Majong lernen
- Einen Tango-Workshop besuchen
- Hallelujah auf der Gitarre begleiten lernen
E-Scooter fahrenhabe ich bei meiner „Dezember-ohne-Geländer“-Aktion gemacht- Vespa fahren
Ein Fenster mit Kreidestift bemalen- Jonglieren lernen
- Neue Online-Spiele kennenlernen (z.B. codenames.game skribbl.io, geotastic)
Neues ausprobieren oder erleben
- Schlitten fahren
Eine Kanutour machen- Eine Sternschnuppe sehen (vielleicht beim im Freien schlafen?)
Einen ganzen Tag lang lesen – nur unterbrochen von Essen oder spazierengehenMindestens ein Live-Konzert besuchen- Tanzen, tanzen, tanzen – bis kein Faden am Körper mehr trocken ist
- Eine Oper im Kino anhören
- Mich als Altersmodel fotografieren lassen
- An einer Ringerveranstaltung in Reilingen teilnehmen (die sind jetzt in der Bundesliga)
- An einer Karnevalssitzung teilnehmen
- Mir selbst einen Blumenstrauß schenken
Einen Termin bei der Fußpflege wahrnehmen- Eine Flaschenpost schreiben
Neues in die Welt bringen
- Wieder mindestens 52 Blogartikel schreiben – hat nicht geklappt, sind „nur“ 43 geworden, aber auf die bin ich trotzdem stolz!
- Mindestens 10 Rezensionen schreiben
- Eine Blogserie zum Thema „Sinn des Lebens“ schreiben
- Beim Bau des Gartenzauns helfen
Ein Sommerfest veranstalten– der Mann hat im Sommer Geburtstag;-)Gemüse im eigenen Garten anbauen- Die Essensplanung vereinfachen
- Mit meiner Freundin Beate Apfelstrudel backen
- Ein großes Konzert im Gospelkonzert mitsingen – alles auswendig
Neue Begegnungen
Ein Sommerfest veranstalten- Ein Familientreffen in Hamburg organisieren
- Mit meiner Freundin einen High Tea für gemeinsame Freundinnen zubereiten
- Zeit mit Freundinnen verbringen (
Mädelswochenende,Wandern mit den Siedlerinnen, Zeit-zu-zweit-und-ohne Agenda) – definitiv umgesetzt, aber bei diesem Ziel geht immer noch was mehr - Eine Person aus FB, die ich noch nicht persönlich kenne, in ich echt treffen.
- Mit den Nachbarn einen feisten Kaffeeklatsch abhalten (draussen?)
- Einen Dia-Abend mit den Kindern machen
Mit Freundinnen Teller töpfern in Evelines Werkstatt
Neue Orte
- Ein Konzert in der Elbphilharmonie besuchen
- Couch-Surfing ausprobieren (nach Corona….)
Ans Meer fahren- Polarlichter sehen – vielleicht in Island oder auf der Hurtigroute
- Würfel-Wanderung machen (Danke, Franzi Blickle für den Tipp)
- Sonnenaufgang auf dem Letzenberg erleben (mit Frühstückspicknick)
- Sonnenuntergang auf dem Königstuhl (mit Picknick)
- Eine Strecken-Wanderung mit dem ÖNPV machen
- Einen Tag lang Straßenbahn fahren
Eine laaaaaange Radtour machenLanglauf-Ski fahren bei uns in der GegendMit meinem Mann und Freunden vom Mont St. Odile nach Colmar wandern- Ein Tag in Frankfurt mit den Kindern: unsere erste Wohnung zeigen
- Noch ein Tag in Frankfurt: das jüdische Museum besuchen
- Den Weser-Radweg fahren
- Die Murgleiter fertigwandern
- Den Zweitäler-Weg im Schwarzwald wandern
Den Donau-Radweg fahren- Einmal ins Kloster nach Taizé
- Mit Freunden nach Brügge fahren
Zur Documenta nach Kassel fahren
Mich selbst herausfordern
- 1 Stunde lang am Stück meditieren
- Kleiderschrank ausmisten
- 100 Sachen verschenken/verkaufen oder wegwerfen (die Entrümpelungsreise geht weiter)
- 21 Tage vegan leben
- Einen hohen Berg besteigen (mindestens 2000m)
- Im Freien schlafen
- 500+km wandern (Jahresziel)
- 500+km joggen (auch ein Jahresziel. Schluck!)
- 10km am Stück joggen
- Einen 10km Lauf laufen unter 1h30
- Deutlich leichter werden
- 3 Wochen auf dem Jakobsweg wandern
- Zu Fuß in Santiago de Compostela ankommen
- Zu Fuß über die Alpen….. nicht in 2022, aber vielleicht 2023?
- Mindestens 3 Mal die Woche meditieren
12 belletristische Bücher lesen- Am Ehrlichsee schwimmen gehen
Weiter wirken
- Social Media Followers deutlich erhöhen (LinkedIn: 1000, Insta: 500)
- 100 Kurzberatungen anbieten – das hat nicht geklappt und ich werde es nicht weiter verfolgen
Einen Online-Kurs entwickeln- Einen Blogartikel mit 500 Klicks schreiben (Mein 12von12 im März hatte knapp 300 Kicks – immerhin!)
- Ein Gruppencoaching ins Leben rufen
- Expertin zum Thema Sinn des Lebens werden
- Einen Beitrag in einer Zeitschrift veröffentlichen
- Mich professionell fotografieren lassen
- Meine Coaching-Methoden katalogisieren
- 500 Abonnenten meines Newsletters: Startpunkt ist 160 (Stand Ende 2022: 285)
Ein Online Gruppencoaching-Programm entwickeln- Mindestens 20 Buchungen für das Rauhnächte-Seminar 2022/2023
- Ein Konzept für ein Buch erstellen
Eine erste Rückmeldung auf die Liste war „da hast du ganz schön was vor“. Ich möchte diesen Satz ein wenig umformulieren: Da hast du ganz Schönes vor. Ich freu mich drüber, dass es so eine schöne Auswahl geworden ist – und werde die Liste nach Lust und Laune auch ergänzen. Wenn ich nächstes Jahr um diese Zeit feststelle, dass ich wieder „nur“ ein Viertel tatsächlich gemacht habe, dann freue ich mich darüber, dass ich mir die Freiheit genommen habe, das Leben über die Liste zu stellen.
Wenn du zu den Frauen gehörst, die nicht wissen, was sie sich wünschen (und das schade finden), dann melde dich doch zu einem kostenlosen Kennenlerngespräch bei mir. Wir können uns anschauen, was sich aus deiner Sicht daran ändern sollte, und wie ich dich dabei unterstützen kann. Ich meine, dass es eine gute Möglichkeit ist, ein klein wenig Bewegung in das Thema zu bringen. Das Kennenlerngespräch ist vollkommen unverbindlich – du musst wirklich keine Angst haben, dass ich dir etwas aufschwatzen will. Das würde ich schon alleine deshalb nicht tun, weil es auch für mich nicht schön ist, mit jemand zusammenzuarbeiten, der nicht wirklich zu mir und meinem Angebot passt.