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Ü50 und auf Jobsuche? So findest du Stellenanzeigen in der digitalen Ära

Du bist schon lange im Beruf und Deine letzte Bewerbung liegt mindestens ein Jahrzehnt zurück? Doch jetzt willst (oder musst) Du Dich mit der Thematik auseinanderzusetzen, denn eine Veränderung ist unumgänglich? Aber wo findet man heutzutagen Stellenausschreibungen? Es gibt es immer noch in Zeitungen, aber für das Recruiting wird das Internet wesentlich häufiger genutzt. In einer Umfrage unter Führungskräften zur Nutzung verschiedener Rekrutierungskanäle aus dem Jahr 2023 gaben über drei Viertel der Befragten an, Jobportale im Internet für die Stellenbesetzung zu nutzen.

Dieser Beitrag listet gängige Kanäle auf, auf denen Du Stellenanzeigen finden kannst. Beim Schreiben hatte ich Menschen im Kopf, die sich mit über 50 auf Jobsuche begeben und eine Idee hat, auf welche Arten von Stellen er sich bewerben möchte. Es schadet nichts, etwas breiter zu suchen, denn Stellenbezeichnungen sind nicht genormt und oft unter unterschiedlichen Bezeichnungen zu finden. Allerdings weiß dieser Mensch nicht, wo er Stellenanzeigen in der digitalen Ära findet. Dafür gibt dieser Beitrag eine erste Orientierung.

Vorab möchte ich noch erwähnen, dass ich für die Nennung der Plattformen kein Geld bekomme. Sie sind das Ergebnis meiner Internet-Recherchen, die ich unter dem Blickwinkel der Jobsuche von Menschen ab der Lebensmitte gemacht habe. Last but not least verändert sich das Angebot rasant, so dass ich keine Gewähr für die Aktualität der Informationen übernehmen kann.

Die Digitalisierung der Jobbörsen

Du kennst vermutlich Jobbörsen (Stellenbörse, Stellenmarkt) aus der Zeitung. Inzwischen laufen die meisten Recruitingprozesse über Online-Jobbörsen, also Online-Plattformen, auf der eine große Bandbreite an Stellenanzeigen veröffentlicht werden. Für Stellensuchende sind diese Plattformen in der Regel kostenfrei nutzbar. Manchmal gibt es kostenpflichtige Zusatzangebote, wie bspw. ein Lebenslauf-Service oder Bewerbertrainings. Zum Großteil werden diese Börsen über die Einnahmen finanziert, die durch die Veröffentlichung von Stellenanzeigen durch Unternehmen entstehen.

Foto: Geralt auf pixabay

In Deutschland gibt es unglaublich viele Jobbörsen. Laut karriere.de gibt es über 1000 Stellenbörsen – sie bieten jeweils unterschiedliche Funktionen. Um die Nutzer an sich zu binden, haben die Jobbörsen eine Profilfunktion, d.h. Du kannst ein Profil anlegen und dort deinen Lebenslauf und ggfs. weitere Unterlagen hochladen. Das vereinfacht einerseits die Bewerbung auf geeignete Stellen. Außerdem können Recruiter Dein Profil finden, wenn sie nach geeigneten Kandidaten Ausschau halten. Das Profil ermöglicht zudem, dass Du Dich über aktuelle Inserate automatisch durch E-Mails informieren lassen kannst.

Nur wenige der beschrieben Möglichkeiten sind exklusiv für 50Plus. Ich finde, dass das Alter bei der Stellenbesetzung keine Rolle spielen solte (von wenigen Ausnahmen abgesehen). Aber weil es offensichtlich doch so etwas wie Altersdiskriminierung gibt, gibt es auch spezifische Jobportale für die Altersgruppe 50plus.

Jobbörse oder Jobsuchmaschine?

Im Gegensatz zu den Jobbörsen, sind Jobsuchmaschinen reine Suchmaschinen, d.h. sie durchsuchen das Internet nach bereits veröffentlichten Annoncen und berücksichtigen dabei nicht nur die verschiedenen Jobbörsen, sondern auch Unternehmens- bzw. Karriereseiten. Dadurch gibt es wesentlich mehr Treffer als bei der Verwendung einer einzelnen Jobbörse. Weitere Erläuterungen und die Auflistung einiger gängiger Jobsuchmaschinen findest Du hier.

Die größten Jobbörsen

Stepstone

StepStone – eine der führenden Jobbörsen in Deutschland. Es gibt zahlreiche Suchkriterien – besonders interessant ist die Suche nach „Quereinsteiger“. Hingegen ergab die Suche nach „50plus“ kaum Ergebnisse. Es ist sowohl möglich, nach Jobtitel zu suchen als auch nach bestimmten Fähigkeiten. Letzteres könnte für alle interessant sein, die sich neu orientieren möchten und noch nicht genau wissen, auf welche Tätigkeit.

Außerdem gibt es im stepstone Magazin zahlreiche Tipps rund um das Berufsleben. Der (kostenlose) Lebenslauf Generator mit verschiedensten Vorlagen und weitere Tipps rund um das Erstellen des Lebenslaufes dürfte allen helfen, die sich schon länger nicht mehr beworben haben und aktuelle Bewerbungsunterlagen benötigen.


indeed

Ein weiteres sehr bekanntes Jobportal ist indeed. Es gibt die Möglichkeit, sich Unternehmensbewertungen anzeigen zu lassen und auch ein Gehaltstest ist möglich. Auch hier ergibt die Suche nach „Quereinsteiger“ einige Treffer. Indeed ist kein reines Jobportal, sondern auch eine Jobsuchmaschine, d.h. die Trefferzahl bei der Suche ist ziemlich hoch. Auch bei indeed gibt es vielfältige Tipps rund um Bewerbungen und Karriereplanung. Stellvertretend verlinke ich hier einen Beitrag über Jobs, die man über 50 machen kann.

Jobsuche über die Arbeitsagentur

Die Arbeitsagentur ist aus verschiedener Hinsicht für Jobsuchende interessant. Nach eigenen Angaben ist es das größte Jobportal Deutschlands. Nach dem Einstieg in die Jobsuche, gibt es verschiedenste Filtermöglichkeiten. So kannst du dir z. B. ansehen, in welche Berufe andere Personen gewechselt haben, die einmal den gleichen Beruf wie Du selbst ausgeübt hast.

Wenig bekannt ist, dass die Arbeitsagentur auch Berufsberatung für Berufstätige anbietet. Unter dem Stichwort Berufsberatung im Erwerbsleben findest du eine Fülle von Angeboten, sowohl digital als auch persönlich.

Spezielle Jobbörsen für die Ü50-Jobsuche

Je größer die Jobbörse, desto größer die Trefferlisten. Allerdings ist das nicht unbedingt ausschlaggebend, denn es können auch viele uninteressante Treffer dabei sein. Deshalb kann es interessant sein, sich kleinere, spezialisiertere Jobbörsen anzuschauen, beispielsweise Jobbörsen mit dem Schwerpunkt erfahrene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Perspektive 50+

Die Jobbörse Perspektive 50+ richtet sich speziell an erfahrende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Es scheint so zu sein, dass sie Angebote anderer Portale, wie bspw. Stepstone oder stellenanzeigen ebenfalls anzeigen, d.h. es ist auch eine Jobsuchmaschine. Auch bei Perspektive 50+ gibt es Vorlagen für Lebensläufe. Außerdem ist es möglich, sich in einen Talentpool einzutragen und dadurch leichter gefunden zu werden.

Silverworks

Auch das Jobportal Silverworks ist ein Jobportal, das sich speziell auf ältere Arbeitnehmer ab 50 Jahren („Silverworker“) konzentriert. Es bietet Stellenangebote, Dienstleistungen und Weiterbildungsmöglichkeiten für diese Zielgruppe.

Auch das Jobportal Silverworks ist ein Jobportal, das sich speziell auf ältere Arbeitnehmer ab 50 Jahren („Silverworker“) konzentriert. Es bietet Stellenangebote, Dienstleistungen und Weiterbildungsmöglichkeiten für diese Zielgruppe.

Bundesverband Initiative 50Plus

Dieser Bundesverband will sich um Themen rund um die älter werdende Gesellschaft kümmern. Eines dieser Themen ist der Arbeitsmarkt. Auf ihrer Homepage ist auch ein Jobportal verlinkt, auf dem man nach Stellen suchen (bzw. als Unternehmen Stelleangebote aufgeben kann).

Jobs mit Sinn

In der Lebensmitte taucht oft das Thema Sinn auf und die Zufriedenheit mit dem Job wird vermehrt daran gemessen, wie sinnvoll er empfunden wird. Wer sich darin wiederfindet, könnte folgende Quellen nutzen:

  • Es gibt Stiftungen in vielfältigen Bereichen – allen gemeinsam ist, dass es die Arbeit einen hohen Sinngehalt aufweist und oft sind diese Tätigkeiten nicht besonders gut bezahlt. Eine Einführung in das Thema Stiftungsarbeit findest du hier. Und hier findest du die Stellenbörse des Bundesverbands deutscher Stiftungen.
  • Jobs im Umweltbereich gibt es auf der Jobbörse für Umweltfachkräfte greenjobs.de
  • Talents4Good ist eine Personalberatung für Jobs mit Sinn und gesellschaftlichem Mehrwert.
  • GoodJobs bietet laut eigenen Aussagen soziale und nachhaltige Arbeit.

Fazit: Jobbörsen

Der Vorteil von Jobbörsen liegt klar auf der Hand: Es ist ziemlich leicht möglich, auf viele Stelleausschreibungen zuzugreifen. Es lohnt sich auf jeden Fall bei unterschiedlichen Jobbörsen zu suchen – auch wenn manche Anzeigen mehrfach auftauchen werden. Mit der Zeit bekommst du dadurch einen Eindruck, welche der Börsen für die eigene Situation am besten passt.
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber ich erwähne es dennoch: Eine Grundskepsis kann nicht schaden. Die Portale preisen ihre Vorteile in den höchsten Tönen, aber ob der Service dann tatsächlich so gut ist, sieht man z.B. wenn man sich auch die Bewertungen anderer Nutzer anschaut. Und sowieso ist es im Internet immer ratsam, mit den persönliche Daten sehr achtsam umgehen.

Viel hilft bekanntlich nicht immer viel. Die Fülle der Informationen kann auch erschlagen und weitere Schritte blockieren. Die Herausforderung könnte sein, den Fokus zu halten und nicht in Endlos-Schleifen zu Informationen zu suchen und zu konsumieren. Informationen sind wichtig – aber auf die Umsetzung kommt es an.

Bei so viel frei verfügbarem Informationsangebot könnte man sich auch fragen, warum es überhaupt Coaches gibt, die bei der beruflichen Neuorientierung unterstützen. Das ergibt sich aus dem zuvor genannten Punkt: Die Fülle der Infos ist überwältigend und lädt zum Prokrastinieren ein. Ein Coach hilft dabei, den Kurs zu halten und die Schritte tatsächlich umzusetzen, die notwendig sind auf dem Weg zum neuen Job.


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Soziale Netzwerke für die Jobsuche nutzen

LinkedIn

Diese Business-Plattform bietet verschiedene Tools und Methode für die Stellensuche. Einerseits können Arbeitgeber kostenlos Stellenanzeigen veröffentlichen. Andererseits gibt es für Kandidaten eine sehr einfache Möglichkeit, sich darauf zu bewerben. Erwähnen möchte ich auch die kuratierten Listen von Arbeitgebern (Großunternehmen) und Arbeitgebern (mittelgroße Arbeitgeber). Inwiefern diese Stellenausschreibungen für Menschen über 50 geeignet sind, kann ich nicht beurteilen. Tendenziell vermute ich, dass es bei Großunternehmen schwieriger ist und rate meinen Coachees eher, sich auf kleinere Unternehmen zu fokussieren.

Mein Linked-In Profil (Stand April 2024)

Interessanter finde ich noch, dass du auf dieser Plattform Menschen finden kannst, die bereits dort sind, wo du noch hinwillst. Es war noch nie so einfach wie heute. Aus meiner Sicht sind solche Plattformen sehr gut zur Recherche geeignet. Die Kennzeichnung als „Jobsuchend“, die man im Profil hinterlegen kann, halte ich allerdings nur für bedingt hilfreich.

XING

Laut Eigenwerbung ist XING das führende Job-Netzwerk im deutschsprachigen Raum. Auch wenn es in letzter Zeit etwas ruhiger um XING geworden ist und viele Mitglieder zu LinkedIn gewechselt haben, so wird es dennoch immer noch von Unternehmen und Recruitern für die Stellenbesetzung genutzt. Zudem ist die Plattform dabei, sich neu zu positionieren und möchte sich künftig explizit auf Stellensuchende fokussieren.

Wir wollen ein Jobs-Netzwerk sein, in dem Menschen ihre neuen Herausforderungen gestalten können und unter der Prämisse, dass ein Arbeitnehmermarkt entsteht, einem Arbeitnehmer das bestmögliche Angebot machen.

Thomas Kindler, Managing Director von XING im Interview des HR-Journals

Ob dieser Anspruch umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.

Fazit: Soziale Netzwerke

Aus meiner Sicht liegt der Hauptvorteil der sozialen Netzwerke in den Vernetzungsmöglichkeiten. Du kannst gar nicht früh genug damit anfangen, in dein Netzwerk zu investieren – damit es dann, wenn du es brauchst, stark ist. Nicht alle Stellenbesetzungen laufen über einen offiziellen Prozess. Auch in der digitalen Ära gibt es Stellenbesetzungen, die rein analog ablaufen. Wenn das eigene Netzwerk vielfältig ist, gibt es darin vielleicht jemanden, der jemand kennt, der gerade intensiv nach einem geeigneten Kandidaten sucht.

Für alle soziale Netzwerke gilt, dass sie nach dem Prinzip des Gebens und Nehmens funktionieren. Sich nur dann in den sozialen Medien aufzuhalten, wenn Du etwas brauchst, funktioniert nicht. Egal, wie viel Zeit du investieren möchtest, wenn du ein soziales Netzwerk auch beruflich nutzen willst, dann achte darauf, dein Profil aktuell und aussagekräftig zu gestalten.

Jobs beim Staat: Besonders interessant für 50Plus

Der Fachkräftemangel in Verbindung mit dem demographischen Wandel macht natürlich auch vor dem Staat nicht halt. Deshalb gibt es auch hier einiges an neuen Möglichkeiten

Beim Bund

Der Bund sucht Mitarbeiter für seine Bundesverwaltungen und spricht dabei explizit Quereinsteiger mit Berufserfahrung an. Hier findest du weitere Infos.

karriere-bund.de

Beim Land: Seiten- oder Quereinstieg als Lehrer

Lehrer werden derzeit händeringend gesucht und deshalb ist der Einstieg in diesen Beruf auch für Menschen ohne Lehramtstudium möglich. Die Lehrerversorgung ist Ländersache und demenstprechend gelten unterschiedliche Regelungen. Auf dem deutschen Bildungsserver sind die Anforderungen und Voraussetzungen für jedes Bundesland einzeln aufgeführt.

Werbekampagne für den Beruf als Lehrkraft

Auch auf Ebene der Landkreise gibt es Bewegung. Hier lohnt es sich, einen Blick auf das Jobportal des Landkreises zu werfen.

Fazit: Jobs beim Staat

Der Staat hat ein etwas angestaubtes Image als Arbeitgeber – ich finde aber, dass es sich für erfahrene Arbeitnehmende dennoch lohnt, einmal genauer hinzusehen. Hier noch ein interessanter Beitrag, der die verschiedenen Möglichkeiten des Quereinstiegs aufzeigt.

Ganz analog: Karrieremessen

Auch in digitalen Zeiten, gibt es analoge Events. Für Viele aus meinem Umfeld war es selbstverständlich, dass sie ihre Kinder – als der Einstieg ins Berufsleben anstand – motiviert haben, an Ausbildungsmessen teilzunehmen. Man bekommt auf sehr begrenztem Raum eine große Vielfalt von Eindrücken und ggfs. neue Ideen. Auch kann man direkt mit den Menschen sprechen und kommt so vielleicht auf ganz neue Möglichkeiten.
Warum also nicht selbst einmal auf eine Messe gehen? Ein bundesweiter Anbieter ist der Veranstalter der Karrieretage, der sich explizit auch an Quer- und Wiedereinsteiger richtet.

Die Digitalisierung verändert die Landschaft und bietet neue Perspektiven für die Ü50-Jobsuche

Es ist ein langer Beitrag geworden. Kein Wunder, denn die Möglichkeiten, in der digitalen Ära Stellenanzeigen zu finden, haben sich vervielfacht. Bei über 1000 Jobbörsen ist auch klar, dass nicht alle dauerhaft am Markt bleiben werden und nicht alle qualitativ hochwertig sind. Viel hilft nicht immer viel – gerade für Menschen mit viel Erfahrung, empfehle ich sehr gezielt vorzugehen und sich die Arbeitgeber genau anzuschauen: Passen sie zu den eigenen Wertvorstellungen? Was bringe ich mit, was ein Problem des Arbeitgebers lösen könnte. Bei aller Digitalisierung dürfen wir nicht vergessen, dass vieles auf der Beziehungsebene läuft. Deshalb sind Netzwerke und analoge Veranstaltungen immer noch wertvolle Bestandteile bei der Stellensuche.


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