Mein Learning aus dem 1. Quartal war: Mehr Luft lassen, denn die Bucketliste für das erste Quartal war schlichtweg zu voll, vieles blieb liegen und ich war – nun ja – etwas frustriert. Das sollte mir nicht noch einmal passieren und so habe ich die Liste dieses Mal bewusst etwas luftiger gestaltet. Und siehe da: Es hat funktioniert. Natürlich sind auch dieses Mal auch einige Punkte offen, aber kein Vergleich zum letzten Quartal. Ich bin sehr zufrieden! Und das ist es doch, was ich mit meinem Bucketlisten-System erreichen will: Zufriedenheit.
Meine Highlights des 1. Quartals
Via Cluniacensis (Jakobsweg)
Ein wichtiger Punkt im 2. Quartal war ein weiterer Abschnitt auf dem Jakobsweg: Von Cluny nach Le Puy-en-Velay in 16 Tagen und knapp 300 km. Wie eigentlich immer hatte ich im Vorfeld einige Bedenken: Reicht die Fitness? Machen die Füße, die Knie, der Rücken mit? Ich akzeptiere das inzwischen als allgemeines Grundrauschen vor dem Aufbruch, denn im 7. Jahr meines Jakobsweg-Projektes weiß ich einfach, dass es dazugehört. Es war eine tolle Erfahrung, die mich sehr gestärkt hat. Diese Art zu reisen ist einfach mein Ding: jeden Tag draußen in der Natur, in meinem Tempo und immer wieder Kontakt mit anderen interessanten Menschen. Nächstes Jahr wieder – und noch ein wenig weiter!
Die ausführlichen Erfahrungen findest du hier:
👉 Schätze sammeln auf dem Jakobsweg: Meine wertvollsten Funde auf der Via CluniacensisMeine
Jahresprogramm Mitgefühl als Weg (Gewaltfreie Kommunikation)
Schon im Juli letzten Jahres stand auf meiner Quartals-Bucketliste: „Das Jahresprogramm Mitgefühl als Weg noch einmal machen.“ Und seitdem in jedem weiteren Quartal wieder. Immer kam etwas dazwischen – andere Themen waren dringender oder haben einfach mehr Raum eingenommen.
Jetzt habe ich es endlich geschafft. Ich habe die Inhalte aufgearbeitet und alle Unterlagen ergänzt und abgeschlossen. Dabei habe ich noch einmal tiefer verstanden, worum es in der Gewaltfreien Kommunikation wirklich geht – und auch viel über mich selbst gelernt.
Das alles wird definitiv in meine Arbeit einfließen. Und natürlich auch in ganz alltägliche Gespräche. Ich spüre jetzt schon, wie sich etwas verändert: mehr Mitgefühl – mit anderen und mit mir selbst, mehr Klarheit über meine Bedürfnisse – und viele Ideen, auf welch vielfältige Weise sie erfüllt werden können.
Business: Mehr Licht als Schatten

Ich hatte mir einiges vorgenommen: Workshops und Content, der mich sichtbar macht mit dem Thema Neuorientierung und Lebensgestaltung ab 50. Zwei der Workshops haben stattgefunden: Eine Barcamp-Session über Scham, der Boxenstopp-Workshop live in Reilingen. Der nächste findet gleich am Quartalsanfang, am 2. Juli, statt und ist fast ausgebucht. Für diesen Workshop habe ich Postkarten erstellt (s. Bild), die ich jetzt für die Werbung vor Ort nutzen kann.
Andererseits hat der Halbzeit-Workshop mangels Anmeldungen nicht stattgefunden. Auch die Anmeldungen für den „Und wo bleib ich?!„-Workshop am 7. Juli könnten zahlreicher sein. Woran das liegt? Ich weiß es nicht. Am Preis kann es nicht liegen. Sind die Frauen online-müde? Ist der Titel zu vage? Liegt es an der Sommerzeit? Habe ich zu wenig Werbung gemacht? Weiter beobachten und nochmal anbieten heißt die Devise.
Was Content angeht, bin ich sehr zufrieden. Der buntbrief ist zuverlässig erschienen. Und ich habe insgesamt 5 neue Blogbeiträge veröffentlicht. Das lag sicher auch daran, dass ich seit einigen Wochen ein wöchentliches Co-Working mit Gesa Oldekamp und Bettina Kuhn habe. Diese Regelmäßigkeit bringt einiges.
Mein Ziel, eine Coaching-Anfrage über google zu bekommen, habe ich nicht ganz erreicht. Aber, erstmalig, eine Anfrage über LinkedIn. Überhaupt LinkedIn – diese Plattform macht mir Freude, denn dort finde ich viele gleichgesinnte und inspirierende Frauen. Die Followerzahl ist wieder stark angestiegen: Von 1429 auf 1532 – beachtlich, denn das läuft irgendwie nebenbei.
Mobil ohne Auto: Wie ich den Frühsommer autofrei genieße

Am 8. März hat unser Fiesta plötzlich den Geist aufgegeben. Motorschaden. Nach 9 Jahren und 220.000 Kilometern kam das unerwartet. Reparabel, aber wirtschaftlich unsinnig. Nach dem Motto „Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade draus“ haben wir kurzerhand unsere persönliche #autofrei-Challenge gestartet. Wir waren uns einig: Das probieren wir diesen Sommer einfach mal aus. Ganz ohne Auto sind wir nicht – hier im Ort gibt’s zum Glück ein E-Carsharing-Angebot (s. Bild).
Bisherige Erkenntnisse:
- Ich vermisse das Auto überraschend selten.
- Ich bewege mich deutlich mehr – mit dem Rad, aber auch zu Fuß.
- Das Deutschlandticket ist super, und die Busse in Reilingen fahren zuverlässig (wenn auch nicht immer pünktlich).
- Abends oder am Wochenende bringt mich das Ruf-Taxi schnell nach Heidelberg.
- Ich denke anders über Entfernungen: Muss ich wirklich für ein Theaterstück 70 km durch die Gegend fahren?
- Es kostet mich Überwindung, andere um eine Mitfahrgelegenheit zu bitten. Es fühlt sich nicht gut an, Bittstellerin zu sein – auch wenn noch nie jemand Nein gesagt hat.
- Manche Aktivitäten lasse ich sausen, weil mein innerer Schweinehund keine Lust auf Radfahren hat.
- Viele in unserem Umfeld können mit der Entscheidung nichts anfangen – was völlig okay ist. Trotzdem merke ich, wie schnell das Thema gewechselt wird, wenn ich erzähle, dass wir gerade ohne Auto leben.
- Der öffentliche Nahverkehr holt mich raus aus meiner Filterblase – ich begegne Menschen, denen ich sonst nicht begegnet wäre.
- Selbst wenn wir irgendwann wieder ein Auto haben, will ich das Deutschlandticket weiter nutzen. Es spart viele Autokilometer.
- Autofrei leben in Reilingen? Geht erstaunlich gut – vorausgesetzt, man hat Zeit und keinen allzu engen Zeitplan.
Der Sommer ohne Auto war bisher eine richtig gute Erfahrung. Und wie jede gute Erfahrung – tut sie manchmal ein bisschen weh. Derzeitiger Stand der Überlegungen: Wir hätten gerne wieder ein Auto ab Oktober. Ob elektrisch oder anders ist noch offen. Definitiv werden wir auch weiterhin das Deutschlandticket nutzen.
Reparieren statt wegwerfen: Runde zwei im Reilinger Reparatur-Café
Bereits im letzten Quartalsrückblick war das Reparatur-Café Thema – damals sogar mein Höhepunkt. Inzwischen hat das 2. Reparatur-Café stattgefunden, wieder mit großem Andrang. Mitverantwortlich dafür war ein ganzseitiger Artikel in der Lokalzeitung.
Ganz ehrlich: Hätte mir vor zwei Jahren jemand gesagt, dass ich mal einen Lokalreporter anschreibe und ein Interview vorschlage – ich hätte nur gelacht. Aber genau so war es. Der Artikel (leider hinter einer Bezahlschranke) war richtig gut und hat dafür gesorgt, dass noch mehr Menschen gekommen sind als beim ersten Mal. Und das trotz Badewetter und einiger Parallelveranstaltungen.
Wie es weitergeht? Mal sehen. Ideen gibt es viele. Gerade schauen sich einige Ehrenamtliche an, wie man ausrangierte Windows-Laptops mit Linux neu aufsetzen kann. Ein sinnvoller Schritt, um Elektroschrott zu vermeiden – und Technik länger nutzbar zu machen.
Was hinten runterfiel: Gesundheit und Aufräumen
Zwei Dinge, die eigentlich eingeplant waren, habe ich nicht wirklich geschafft: Gesundheit und Aufräumen.
Beim Thema Gesundheit war es nicht komplett mau – eine Vorsorgeuntersuchung habe ich gemacht und neben meiner langen Wanderung war ich immerhin schon ein paar Mal Schwimmen. Aber von meinen geplanten drei kleinen gesunden Alltags-Gewohnheiten habe ich keine einzige durchgezogen. Da ist also noch Luft nach oben.
Und der Schrank im Büro? Ist genauso unaufgeräumt wie am Anfang des letzten Quartals. Ob das im Sommer wieder auf die Liste kommt? Vielleicht eher im 4. Quartal…
Was ich stattdessen gemacht habe



Mein Fazit: Weniger Druck, mehr Freiraum
Das zweite Quartal hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, mir selbst den nötigen Raum zu geben. Die bewusst luftiger gestaltete Bucketliste hat super funktioniert – weniger Frustration, mehr Zufriedenheit. Besonders stolz bin ich auf die großen Schritte: 300 Kilometer Jakobsweg, der Abschluss des „Mitgefühl-als-Weg“-Programms und das Experiment des autofreien Lebens.
Business-seitig läuft es solide, auch wenn nicht alle Workshops den erhofften Zuspruch fanden. Dafür wächst meine LinkedIn-Community stetig und dank der regelmäßigen Co-Working-Sessions läuft auch der Blogmotor wieder rund.
Die größte Erkenntnis? Manchmal führen ungeplante Wendungen (wie der Motorschaden) zu den wertvollsten Erfahrungen. Das autofreie Leben hat meinen Blick auf Mobilität, Nachhaltigkeit und sogar zwischenmenschliche Beziehungen verändert.
Für Q3 nehme ich mit: Realistische Planung in Einklang mit dem, was für mich ein gelungenes Leben ausmacht, führt automatisch zu mehr Zufriedenheit. Und das ist definitiv wichtiger als eine perfekt abgehakte Liste.
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Liebe Korina,
vielen herzlichen Dank für Deinen Einblick in Dein 2. Quartal. Das liest sich nach einer gesunden Mischung von Arbeit, Urlaub und Neuem ausprobieren!
Und ich freue mich, dass wir jetzt zusammen Co-Worken und so noch regelmäßiger in den Austausch kommen.
Danke liebe Gesa. Ich finde unseren regelmäßigen Co-Working Termin auch super! Ich seh’s ja an den geschriebenen Beiträgen – und der Austausch ist auch immer super: knackig und auf den Punkt. Danke, dass du es angeschoben hast.
Herzliche Grüße, Korina