Besser spät als nie: mein erstes Jahr in der Selbständigkeit
Nach über 30 Jahren im Angestelltenverhältnis bin ich seit einem Jahr im Vorruhestand und es ist definitiv zu früh, mich zur Ruhe zu setzen: zu viele Ideen, die noch in die Welt wollen.
Bei der Beschäftigung mit meinem Jahresmotto waren ruck-zuck einige konkrete Ideen geboren, wie reife Äpfel, die nur noch geerntet werden wollten. Nach der ersten Euphorie träumte ich nachts den Traum, den ich immer dann träume, wenn ich mich in Richtung Überlastung bewege. Ich muss eine Prüfung schreiben und habe keine Zeit zu lernen. Aha! Dann lieber doch nicht selbständig? Weil Angst davor, dass die Geister, die ich rufe nicht zu bändigen sind? Im Traum habe ich dann geträumt, dass ich mich löse vom klassischen Zahlen-Daten-Fakten-Ansatz, sondern hinspüren werde, wie ich mich FÜHLEN will bei dem was ich tue. Also mehr WIE als WAS und sogar der Titel für diesen Blog stammt aus diesem Traum (kein Witz!).
Im wachen Zustand habe ich darüber nachgedacht, wann es mir gutgeht bei der Arbeit und welche Gefühle es sind, die dabei eine Rolle spielen. Und, ja, es fühlt sich stimmig an, mich bei der Business-Entwicklung von meinem Gefühl leiten zu lassen.
Über die Jahreswende habe ich, zusammen mit Anja Kellermann, ein Online-Seminar für die besondere Zeit zwischen den Jahren gehalten. In einem der Online-Treffen war es plötzlich da: dieses Gefühl der stillen Freude, das ich auch manchmal habe, wenn wir zu Hause Gäste zum Essen haben. Es stell sich ein, wenn alles vorbereitet ist, die Gäste gut versorgt und in anregender Gesellschaft sind. Dann kann in der Begegnung etwas Neues entstehen, das ohne den Raum und die Begegnung nicht möglich wäre.
Stille Freude
Für mein Business heißt das, dass ich auf jeden Fall Seminare machen möchte – das Rauhächte- Seminar und das LeichtErleben Abnehmprogramm sind schon gesetzt. Es darf auch noch etwas Neues entstehen im Laufe des Jahres. Vielleicht etwas zum Thema Ruhestand?
Tiefe Zufriedenheit
Ein Seminar zu zweit vorzubereiten, es gemeinsam zu vermarkten und dann auch zu halten war ein Experiment. Und ein überaus erfolgreiches! Es war so bereichernd, gemeinsam Ideen zu spinnen und weiterzuentwickeln, voneinander zu lernen, uns miteinander konstruktiv auseinanderzusetzen und zu wissen: ich muss das nicht alles alleine tragen. Wenn es eng wird, ist da noch jemand, der notfalls einspringen kann. Das Ergebnis für unsere KundINNen war auf jeden Fall besser als wenn wir uns individuell auf den Weg gemacht hätten. Co-Working also gerne auch wieder in diesem Jahr. Gerne bei der gemeinsamen Entwicklung eines neuen Angebots (siehe oben).
Klarheit und Fokus
Gefühlt mein ganzes Leben lang habe ich gerne geschrieben. Ich liebe es, wenn aus chaotischen Ideen plötzlich eine Struktur entsteht und die Gedanken sich in ihrer ganzen Schönheit zeigen. Wenn ich – so wie jetzt – am Schreibtisch sitze, fühle ich eine Klarheit und einen Fokus, der mich zutiefst befriedigt. Es ist dieses Gefühl, das mich hinzieht zum Schreiben – auch wenn ich manchmal denke, dass es doch wahrlich schon genug Geschriebenes gibt.
Damit das Schreiben einen größeren Raum in meinem Leben einnimmt, habe ich mich bei Judith Peters, der „Queen of Blogging“ (Danke Julia Mack für diese Bezeichung), in der Content Society eingeschrieben und lerne jetzt das Bloggen und viele Themen rund um Social Media von der Pike auf.
Außerdem habe ich mir vorgenommen, in diesem Jahr mehr Rezensionen zu schreiben. Es gibt so viele wundervolle und inspirierende Bücher!
Ungebremste Kreativität
Wenn ich entspannt bin, würde ich mich als unglaublich kreativen Menschen bezeichnen. Das Problem ist nur, leider, dass Entspannung nicht auf Knopfdruck zu haben ist. Ich möchte so arbeiten, dass meine Kreativität frei fließen kann – weil ich mich dadurch lebendig und frei fühle. Wenn mir im Laufe des Jahres also auffällt, dass ich mich in unkreativem Fahrwasser bewege, werde ich gegensteuern und den Kurs anpassen.
Verbundenheit und Sinn
Wie in den Jahren davor, ist Coaching ein wichtiger Bestandteil in meinem Portfolio . Potenziale zu entdecken und den Boden für ihre Entfaltung zu bereiten, empfinde ich als zutiefst befriedigend. Einerseits erfüllt es mein Bedürfnis nach Sinn. Andererseits ist Verbundenheit dafür wichtig: ein gutes Coaching gelingt mir nur, wenn ich mich mit dem Klienten auf einer tiefen Ebene verbunden fühle. Gleichzeitig ist es auch so, dass genau das Coaching diese Verbundenheit erzeugt – es ist also Voraussetzung und Folge gleichzeitig.
Selbsterfüllende Prophezeiungen
Ob es selbsterfüllende Prophezeiungen tatsächlich gibt oder nicht – es scheint einiges dafür zu sprechen, dass es sie gibt. Und weil es gewiss nicht schadet, aber vielleicht doch hilft, so schreibe ich nun doch einmal kurz und knackig auf, was in meinem Business im Jahr 2021 passieren soll:
- Selbständigkeit
- Homepage ist fertig entwickelt und erscheint bei den ersten 5 Treffern, wenn man nach mir sucht
- Prozesse (Buchhaltung, Angebots- und Rechnungserstellung…) sind aufgesetzt und funktionieren reibungslos
- Schreiben
- Mindestens 52 Blogs sind auf der Homepage veröffentlicht
- Ich habe 10 Rezensionen zu inspirierenden Büchern geschrieben
- Seminare:
- Das LeichtErleben Programm läuft kontinuierlich
- Das Rauhächte- Seminar Seminar wird wieder gut besucht
- Ein neues Seminar ist konzipiert
- Coaching:
- Meine Bekanntheit als Coach ist gewachsen und in der Folge die Anzahl der Kunden, die sich von mir auf ihrem Weg zu einem erfüllten Leben haben begleiten lassen