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Mein Motto für 2023: Mutig weiter wirken

Alle Jahre wieder um die Jahreswende herum bin ich auf der Suche nach dem Jahresmotto: Eine Überschrift, die ich dem 2023er-Kapitel in meinem Lebensbuch mitgeben will. Es ist nicht absehbar, wohin mich mein 2023er-Motto tragen wird. Es ist vielmehr eine Momentaufnahme. Letztes Jahr beim Motto „Wesentlich weiter wirken“ ging es darum, was ich eigentlich in meiner Selbständigkeit und in meinem Leben am meisten will. Im Nachhinein kann ich sagen, dass meine Frage nach dem „Warum“ noch nicht gut genug beantwortet war und ich deshalb noch einmal vertieft über mein wesentliches Wirken nachgedacht habe.
Dieses Jahr geht es darum, den Wunsch nach Wirkung mutig nach außen zu vertreten und die dafür notwendigen Entscheidungen mutig zu treffen.
In diesem Beitrag schreibe ich, warum ich mich überhaupt mit dem Thema Motto beschäftige, wie es zu meinem Motto für 2023 kam und was es für mich bedeutet.

Wofür ist ein Motto gut?

Dieses Jahr ist das dritte Jahr in Folge, das unter einem Motto steht. Letztes Jahr lautete das Motto „Wesentlich weiter wirken„. Das entsprang einer ganz tiefen Sehnsucht in mir und aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass es für mich die Antriebsfeder für meine Selbständigkeit ist: Dinge bewirken, die meinem Wesen entsprechen und die Welt ein kleines bisschen besser machen.


„Ein Jahres-Motto ist dein Leuchtturm, der dich das ganze Jahr über anstrahlt. Es zeigt dir den Weg – und hilft dir vor allem bei deinen Entscheidungen! Egal ob es kleine oder größere sind, wenn du dein Jahres-Motto in die Waagschale wirfst, wird sie definitiv auf eine Seite ausschlagen.“

– Claudia Kauscheder, Abenteuer Home Office

Wie kommt das Motto zu mir?

Die Frage enthält bereits einen Teil der Antwort: Es kommt zu mir. Stress und Druck sind hierbei überhaupt nicht hilfreich – im Gegenteil. Es braucht Zeit und Raum. Für mich ist es hilfreich, den kreativen Autopiloten bereits im Dezember anzuwerfen. Da mache ich mit bei Judith Peters epischer Jahresrückblog-Challenge (1. bis 20. Dezember) und lasse das vergangene Jahr Revue passieren. Unweigerlich komme ich dabei am Jahresmotto vorbei. Im letzten Jahr hat mein Jahresmotto „Karriere“ gemacht und ist jetzt das Motto für mein Business (auf „neudeutsch“ ist das jetzt mein Claim). Im Dezember habe ich Karten mit diesem Motto drucken lassen und sie als Weihnachtskarten verschickt. Dieses Motto verbindet mich mit meinen Kunden und das fühlte sich richtig, richtig gut an.

Die Vorderseite meiner Motto-Postkarte

Rauhnächte als Katalysator

Ein wichtiger Beitrag zum Jahresmotto ist das Seminar „Gemeinsam durch eine besondere Zeit„, das ich auch dieses Jahr wieder zusammen mit Anja Kellermann halte. Das Besondere an diesem Seminar ist, dass ich selbst auch daran teilnehme, also die Übungen ebenfalls mache. Dabei schließe ich das alte Jahr geordnet ab und schaue bewusst hin, was ich ins neue Jahr einladen möchte. Bisher hatte ich am Ende der Rauhnächte immer ein Jahresmotto.

Andere Einflussfaktoren

In der Zeit zwischen den Jahren ist mein kreativer Autopilot „always on“. Ich unterhalte mich mit Freunden und Kolleginnen, nehme mir viel Zeit für mich selbst, gehe spazieren, schaue aus dem Fenster und mache von außen betrachtet relativ wenig.
Meine Adventsaktion Dezember-ohne-Geländer hat besondere Spuren hinterlassen. Es war eine Aktion, die sich leicht und gleichzeitig sehr gehaltvoll anfühlte. Diese Kombination ist es, nach der ich mich sehne und deshalb war es nicht verwunderlich, dass mein Motto das Wort „Mut“ enthalten sollte. Es brauchte dann ein paar Iterationen (von „Mut im Bauch“ über „Mutig und Frei“ über „Mut“), bis es schließlich raus war. Mutig weiter wirken folgt der Struktur aus dem Vorjahr (und hat dadurch gewissermaßen das Vorjahresmotto „im Bauch“). Ich bin ganz sicher, dass es dieses Motto ohne das Vorjahresmotto nicht gäbe.

Was bedeutet Mut für mich?

Mut hat unglaublich viele Facetten. Die spannendsten für mich sind die damit verbundene Lebendigkeit und der Gestaltungsspielraum, der sich dadurch eröffnet. Mut ist nicht nur Adrenalin-Kick durch Bungee-Jumping. Mut ist auch Überwindung einer Angst oder eines Glaubenssatzes. Für mich bedeutet es in 2023 folgendes:

Mut zum Nein

Schon länger denke ich darüber nach, mich der Online-Business-Blase mehr zu entziehen und genauer hinzuspüren, was wirklich für mich stimmig ist. Ich blogge gerne, aber ich bin keine epische Bloggerin. Ich lese selbst auch nicht gerne ellenlange Blogbeiträge. Letztes Jahr habe ich mich bewusst dagegen entschieden, eine eigene Blogparade zu machen. Ich habe gespürt, dass es für mich der falsche Zeitpunkt war (ganz nebenbei hat sich das jetzt geändert, und ich werde noch im Januar eine Blogparade zum Thema Erfolg machen).
Welche Plattformen will ich weiter bedienen? Gehe ich raus aus Instagram und konzentriere mich voll auf LinkedIn? Ich weiß es noch nicht, aber die Frage beschäftigt mich. Und sie löst Schnappatmung aus. Wo gehöre ich denn dann dazu? Wie verträgt sich das mit meinem Wunsch nach Wirksamkeit?

Mut, mehr zu wollen

Dahinter steckt der Glaubenssatz, dass Erfolg anstrengend ist. Mehr zu wollen würde also mehr Anstrengung nach sich ziehen und das will ich keinesfalls. Genauer hinzuschauen, was ich mehr will, war ein erster Schritt.

Ich will mehr Abenteuer – und gehe deshalb im Frühjahr auf eine Workation nach Andalusien. Alleine. Ebenfalls geplant ist eine weitere Etappe auf dem Jakobsweg – letztes Jahr hat es zeitlich nicht hingehauen, aber dieses Jahr ist es eine Priorität. In der Komfortzone ist es gemütlich, aber es wächst dort wenig. Und mehr Wachstum will ich.

Ich will mehr „Community“ – Frauen ab der Lebensmitte, die schon viel erreicht haben und weiter wirken wollen, aber die Erfahrung der Überforderung kennen und nach neuen Wegen suchen. Mein Aufbruch-Lebensmitte Netzwerktreffen will ich ausbauen, weil ich davon überzeugt bin, dass dieses Format sehr wertvoll ist. Es gibt viel zu wenig Räume, in denen offener, wertschätzender Austausch und Ermutigung möglich ist.

Ich will mehr Newsletter-Abonnentinnen. Das wollen eigentlich alle Online-Unternehmer, denn die Mailingliste ist das, was jede Unternehmerin selbst verwaltet. Im letzten Jahr habe ich aus der Nähe sehen können, wie abhängig Online-Unternehmerinnen von Plattformen sind – und wie ohnmächtig sie sind, wenn die Plattform sie rausschmeisst. Das sind bereits starke Gründe, aber ich habe weiter gedacht. Warum will ich es noch?

Ich habe mich im Vorruhestand mit 56 Jahren selbstständig gemacht. Nach über 30 Jahren als Angestellte, ohne eine konkrete Business-Idee, als Online-Unternehmerin (mit relativ wenig Ahnung beim Start) und mitten in die Corona-Welle hinein. Es waren ziemlich viele tiefgreifende Veränderungen in kurzer Zeit. Ich habe nicht von Anfang an erkennen können, wie wertvoll mein Beitrag ist. Inzwischen ist das anders. Ich weiß durch Feedbacks, dass ich mit meinem buntbrief Frauen ab der Lebensmitte erreiche und wertvolle Impulse damit setze. Newsletter schreiben macht mir Freude. Und ich bewirke damit etwas. Mehr Abonnentinnen, mehr Wirkung. Es geht also nicht nur um Unabhängigkeit, sondern auch um Wirkung.

Mit dem Wunsch nach mehr Wirkung sichtbar zu werden und mich dafür einzusetzen: Auch das ist ein Aspekt von Mut für mich. Es ganz konkret zu machen, geht noch einen Schritt weiter, weil durch die Kommunikation eines messbaren Ziels, wird der Erfolg (oder Misserfolg) auf einen Blick sichtbar. Deshalb: Meine Ambition sind 500 Abonnentinnen bis Jahresende.

Den Mut, Teile des Business auszusourcen

Ich gestehe es freimütig: Meine Selbständigkeit ist finanziell bisher nicht besonders erfolgreich. Was sicherlich auch daran liegt, dass finanzieller Erfolg für eine Solopreneurin im Vorruhestand nicht die oberste Priorität hat. Der Haken an der Sache ist, dass ich erfolgreicher sein könnte, wenn ich den Mut hätte, einige Aufgaben abzugeben. Dazu brauche ich aber das Vertrauen, dass sich das Business so weiter entwickelt, dass sich diese Ausgaben rechnen. Und da beißt sich dann die Schlange in den Schwanz. Mein Kopf weiß es bereits: Es braucht eine große Dosis Vertrauen, dann Anlauf, dann Sprung. Das Jahr ist noch jung, der Boden für das Vertrauen bereitet und es formen sich bereits erste Ideen.

Mut zu Offline Workshops

Als Führungskraft habe ich bereits viele Workshops und Meetings moderiert. Warum also jetzt „Mut zu Offline Workshops“? Es ist ein wenig wie mit dem Radfahren: Man verlernt es nicht, aber je länger man es nicht mehr getan hat, desto größer ist die Hürde, es wieder zu tun.
Ich habe einen knackigen Workshop entwickelt zum Thema Kompetenzen und ihn bereits erfolgreich online gehalten. Nun biete ich den „Ich kann doch was“ Workshop auch live an. Los geht es am 25.03. im Bildungshaus Neckarelz. Ich freue mich schon sehr darauf und bin gespannt auf die Unterschiede zwischen Live und Online.


Weiter geht es dann einen Monat später am 21.4. an der Abendakadmie in Mannheim. Wenn ich dazu beitragen kann, dass Menschen sich ihrer Kompetenzen bewusster werden und sich trauen, sich mit ihren informellen Kompetenzen auf Jobsuche zu begeben, dann bin ich sehr zufrieden. Für mich bedeutet das ein kleiner, aber sehr konkreter Beitrag zur Chancengerechtigkeit.


Willst auch du mutig ins neue Jahr gehen?

Dann ist das nächste Aufbruch-Lebensmitte Netzwerktreffen vielleicht genau das Richtige für dich. Es findet am 13. Januar von 11:00 – 12:00 statt und steht unter dem Motto „Mutig ins neue Jahr“. Einsteigen werden wir mit einem kurzen Erfahrungsbericht von meinem Weg zur Alleinreisenden. Danach wird es einen Impuls für dich geben, zur schriftlichen Reflexion. Und – ganz wichtig – Raum für Austausch.



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