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Jahresrückblick 2023: Nebel lichten sich

Witzigerweise hatte ich bereits vor einem Jahr das Gefühl, dass sich Nebel lichten – und auch vor einem Jahr bezog es sich auf die Positionierung und die Empty-Nester-Phase. Mal sehen, wie es in einem Jahr aussehen wird.

Der Jahresrückblick 2023 hat mir gezeigt, dass das Jahr von verschiedenen Mut-Proben und vor allem sehr viel Netzwerken geprägt war. Loslassen war immer noch ein Thema – mir scheint, es ist eine irrige Vorstellung, dass wir Kinder auf ein Mal loslassen können – es verläuft eher in Wellen. Ein wichtiger Abschnitt ist „The good, the bad, and the ugly„, denn da geht es um die Bewertung der Ereignisse. Nicht alles war gut, aber es lief einiges auch besser als erwartet. Das hätte ich ohne den Rückblick vermutlich gar nicht bemerkt. Die Social Media Zahlen zeigen mir, dass ich auf einem guten Weg bin. Einen ganz wichtigen Effekt des Rückblicks möchte ich noch erwähnen: Das Hervorholen und Würdigen der besonderen Momente hat sehr viel Freude gemacht. Kurz und gut: Ich kann das Schreiben eines Rückblicks jedem empfehlen.

Jahresmotto: Mutig weiter wirken

Seit einigen Jahren gebe ich mir ein Motto fürs Jahr – und es ist interessant, im Rückblick unter diesem Blickwinkel das Jahr anzuschauen. Wo war ich mutig? Wo hätte ich mutiger sein können? Was bedeutet überhaupt Mut für mich? Spannende Fragen.
Mut geht einher mit der Überwindung von Angst. Die Angst soll uns vor Gefahr schützen. Interessanterweise legt unsere Gesellschaft legt sehr viel Wert auf Sicherheit. Ich denke an Krankenversicherungen, Impfungen, Airbags, Vorsorgeuntersuchungen, Überwachungskameras und noch vieles mehr … Vermutlich waren wir noch nie vor so vielen Gefahren beschützt wie heutzutage und gleichzeitig ist die Anzahl der Angststörungen unvergleichlich hoch.

Frau vor Schneelandschaft mit Schrift: Mein Motto 2023: Mutig weiter wirken

Vor Jahren war ich mit Mann und drei Kindern (die Jüngste damals 15 Monate alt) für einige Jahre in Indien. Die häufigste Reaktion darauf war „das ist aber mutig“. Ich fand das gar nicht mutig. Was hätte schon passieren können? Wir wohnten in einer „gated community“ mit Wachpersonal und bewegten uns mit Auto und Fahrer durch die Gegend. Die Gesundheitsversorgung war ausgezeichnet. Kurz und gut: Wir waren in einer total privilegierten Situation und es war keinesfalls gefährlich.

Auch heute noch geht es für mich beim Mut nicht darum, mich in gefährlichen oder riskanten Situation der Angst zu stellen. Selbst wenn ich meine Komfortzone verlasse, ist das nicht lebensgefährlich. Für mich bedeutet Mut, mich dem Unbekannten zu stellen, vielleicht auch etwas zu tun, das ich als richtig erachte, obwohl es Nachteile haben könnte.

Mut-Proben

Wo also, war ich mutig? Ich finde, meine 4-wöchige Workation in Andalusien war mutig. Ich war lange nicht mehr alleine auf Reisen und schon gar nicht für 4 Wochen. Auch meine 10 Tage alleine auf dem Jakobsweg in Frankreich fand ich mutig. Und schließlich die Bewerbung um das Female Founders Mentoring Program (FFMP) der Initiative Chef:innensache .

Korina Dielschneider lachend mit Palmen und Meer
Am Strand von Herradura
FFMP Treffen in Neuss bei Johnson&Johnson
Auf dem Jakobsweg

Im Nachhinein weiß ich gar nicht mehr, warum ich dafür Ängste überwinden musste, aber wie heißt es so schön: Hinterher ist man immer schlauer.

Wo könnte ich mutiger sein?

Das ist eine berechtigte Frage, denn beim Thema Mut geht für mich noch mehr. Ich bin noch nicht besonders mutig, wenn es um das Eingehen unternehmerischer Risiken geht. Ich dürfte meine Dienstleistung – vor allem im persönlichen Kontakt – gerne auch mutiger anpreisen. Das setzt innere Arbeit voraus: Den letzten Rest der Selbstzweifel loslassen und daran glauben, dass mein Angebot relevant und wertvoll ist. (Kleine Anmerkung: Eine innere Stimme flüstert Willst du das wirklich hier so schreiben? Du bist Coach – du solltest Menschen führen und nicht deine Selbstzweifel vor ihnen ausbreiten. Ja, entgegnet meine innere Chefin, das will ich. Ich BIN nicht meine Selbstzweifel – sie haben auch eine gute Funktion. Sie stärken meine Fähigkeit zum Mitfühlen und schützen mich vor Überheblichkeit. Ich dürfte meiner Intuition mehr vertrauen und meine Ansichten mutiger vertreten. Ich darf mehr vertrauen – also mir heute schon etwas gönnen, obwohl die Früchte davon erst morgen (oder überhaupt nicht?) zu ernten sein werden.

Es ist ein Weg und ich bin heute schon an einem ganz anderen Punkt als vor 3 Jahren. Ich vertraue darauf, dass sich der Mutmuskel weiter entwickelt. Das habe ich bei anderen gesehen – und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es bei mir nicht funktioniert.

Jakobsweg

Eine der Mut-Proben waren 10 Tage alleine auf dem Jakobsweg. Und damit meine ich wirklich alleine. Denn im Gegensatz zu den südlicheren Jakobsweg-Etappen ist der Jakobsweg in der Franche Comté und dem Jura alles andere als überlaufen: wenig Übernachtungsmöglichkeiten, kaum Läden, kaum Pilger.

Anlauf genommen hatte ich im Mai, als ich mit meinem Liebsten an 3 Tagen von Thann nach Héricourt gewandert bin. Auch auf diesen Etappen „ziemlich tote Hose“. Aber es war eine gute Vorbereitung für die eigene Wanderung. Natürlich habe ich meine Erfahrungen bereits ausführlich „verbloggt“. Hier kannst du gerne reinlesen: Persönlichkeitsentwicklung auf dem Jakobsweg.

Korina am Bahnhof mit Schrift "Geschafft!"
Bei der Ankunft in Dole

Andalusien

Einen besonderen Stellenwert in diesem Jahr hat meine 4-wöchige Auszeit in La Herradura, Andalusien. Die Wahl fiel auf La Herradura, weil Ramona dort wohnt. Sie hatte ich in meinem Aufbruch-Netzwerktreffen kennengelernt. Es waren sehr besondere 4 Wochen, in denen viel Neues entstanden ist – unter anderem die Idee für das Seminar (R)Auszeit in Andalusien.

Ausführlich habe ich über diese Zeit in diesem Beitrag geschrieben, deshalb halte ich es an dieser Stelle kurz. Im Rückblick kann ich auch erkennen, dass mir diese Erfahrung beim Loslassen geholfen hat.

Wanderung um La Herradura

Neues ausprobieren

Wenn ich Neues ausprobiere, fühle ich mich nicht mutig. Dabei gibt es durchaus Berührungspunkte. Auch wenn man etwas Neues lernt ist der Ausgang ungewiss. Wir können nicht wissen, ob es gelingt bzw. bis zu welchem Grad wir das Neue dann beherrschen werden. Neugier ist etwas, das sich sehr lebendig anfühlt. Vielleicht auch ein Berührungspunkt, denn wenn wir mutig sind und uns aus der Komfortzone herausbewegen, fühlt es sich auch prickelnd an. Ich liebe es, neues zu lernen und auszuprobieren. Alles einzeln aufzuführen würde den Rahmen sprengen. Deshalb hier zusammenfassend zwei Bereiche:

Neues rund um die Selbständigkeit

In diesen Bereichen habe ich definitiv Neues gelernt: rund ums Online-Business (z.B. die Arbeit mit KI), und um das Thema Persönlichkeitsentwicklung (z.B. Vertiefung der Enneagramm-Kenntnisse). Beim Kalligraphieren, bei der Vertiefung des Second Brain Themas und noch einiges mehr.

Als Bloggerin habe ich Neues ausprobiert: Ich habe erstmalig eine Blogparade veranstaltet. Es ging um das Thema Zufriedenheit. Es sind wunderbare Beiträge dazu eingegangen – sobald dieser Rückblick fertig ist, werde ich mich an die Zusammenfassung machen. Wenn du dir die Beiträge jetzt schon anschauen willst, dann schau dir die Kommentare im Blogparadenaufruf an.

Erstmalig habe ich einen Gastbeitrag auf einem anderen Blog geschrieben, und zwar einen Beitrag in der Serie Wohngespräche von Uli Pauer. Es hat Spaß gemacht, noch einmal zu reflektieren, warum wir mit 50+ ein neues Haus gebaut haben. Hier kannst du den Beitrag lesen. Außerdem habe ich an einem Expertenartikel zum Thema Burn-Out von Petra Büeler mitgewirkt : Burn-out 2024 – Prognosen und persönliche Präventions-Tipps von 7 Experten

Die Bühne betreten

Als Kind war ich extrem schüchtern und eigentlich ein ganzes Leben lang plagt mich das Lampenfieber. Es ist immer noch nicht weg – aber ich traue mir inzwischen viel mehr zu. Dennoch gibt es immer noch spannende Herausforderungen:

In diesem Jahr war ich erstmalig Interviewerin bei einer öffentlich Lesung. Katja Edelmann hat ihr neues Buch Glücksorte in und um Speyer im Ladencafé middedrin vorgestellt (welches auch einer dieser Glücksorte ist). Es war eine Freude, Katja zum Buch und zum Schreiben zu befragen. Ein unbeabsichtigter Seiteneffekt: Mein Mann bekam ein Bier-Tasting zum 60. Geburtstag und die Idee dazu stammte – na woher wohl? – aus Katjas Glücksorte-Buch.

Auch als Vorleserin der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) war ich auf der Bühne und habe im Ladencafé middedrin das Buch „Meine Schwester“ von Bettina Flitner vorgestellt. Ein Buch, das den Selbstmord von Flitners Schwester thematisiert und die Perspektive der Überlebenden eindrucksvoll zeigt. Es war ein kurzweiliger Abend und ich habe selbst neue Buchtipps von den anderen Vorleserinnen bekommen.

Eine unerwartete Bühne durfte ich beim 60. Geburtstag meines Liebsten betreten, wo ich mit 2 Freundinnen das Simon&Garfunkel Lied „Sounds of Silence“ in der 2. Stimme gesungen habe – eine Herausforderung und ausbaufähig. UND …. es hat richtig Spaß gemacht.

Die Vorleserinnen mit Flötenensemble und Gastgeberin E. Bareiß (2.v.l.)
Foto: Schwetzinger Zeitung vom 29.10.23
Katja Edelmann liest eine Passage aus ihrem Buch
Foto: Eveline Bareiß

Loslassen

Ein Thema, das scheinbar ganz einfach ist, das Loslassen. Es gab eine Phase in meinem Leben, in der alles gleichzeitig passiert ist: Job, Kinderbetreuung, Betreuung der alten Eltern und „ganz nebenbei“ auch noch leben. Manchmal dachte ich damals, wie schön es doch wäre, wenn es weniger würde. Und jetzt ist es so. Die Eltern und die Schwiegereltern leben nicht mehr, die Kinder verlassen nach und nach das Nest. Jetzt ist es also deutlich weniger – manchmal macht mich das wehmütig, aber die meiste Zeit finde ich das richtig toll, denn die Jahre der Gleichzeitigkeit waren ganz schön anstrengend.

Der Auszug der Jüngsten

Das neue Jahr haben wir mit Freu(n)den in Dresden begonnen. Warum? Weil die Jüngste dort ein Studium begonnen hatte im Oktober. Dresden ist eine schöne Stadt – und auch ganz schön weit weg. Glücklicherweise sind mein Mann und ich immer noch ziemlich beschäftigt, sodass das Loslassen nicht ganz so schwer fiel. Im letzten Jahresrückblick war das Loslassen übrigens auch schon ein Thema, was mich zu der Erkenntnis führt, dass Loslassen im Leben in Wellen verläuft.

Und dann eröffnete die Jüngste kurz nach Silvester, dass das Studium der Mathematik keinen Spaß macht. Sie hatte sich etwas anderes darunter vorgestellt – wie so viele andere Erstsemester: 8 von 10 Studenten brechen das Mathestudium ab.

Rückkehr und Neuanfang

Das Studium abbrechen ist eine Sache. Anschließend nach Hause zurückzukommen und nicht zu wissen, wie es weitergehen soll, eine andere. Eine Herausforderung für beide Seiten. Junge Erwachsene wollen was leisten, aber zumindest unsere Tochter war durch unendlich vielen Möglichkeiten in Kobination mit dem Anspruch, das perfekte Leben zu gestalten schlichtweg überfordert. Wäre ich auch gewesen. Irgendwie war früher manches einfacher, weil es nicht so viel Auswahl gab. Man hat z.B. BWL oder VWL studiert – heute gibt es unendlich viele Spezialisierungen schon im Bachelor-Studiengang.

Es auszuhalten, wie die Tochter sich schwer tut, war ein Teil der Herausforderung. Nicht helfen zu können war der zweite Teil. Herkömmliche Ideen wie Coaching, Arbeitsamt oder Berufsfindungsseminar erhöhten eher den Druck, obwohl sie natürlich gut gemeint waren. Im Rückblick kann ich sagen, dass in Situationen, in denen alles Wollen nicht hilft, das Gegenteil manchmal Wunder bewirkt. Der Vorschlag, 3 Wochen auf einem Bauernhof im Schwarzwald zu verbringen und dort bei der Versorgung der Tiere und anderen Aufgaben zu helfen, brachte den Durchbruch.

Es war eine wichtige Erfahrung für uns beide: Im Leben ist der Weg zwischen zwei Punkten nicht immer durch eine gerade Linie zu erreichen. Seit Oktober studiert sie jetzt einen anderen Studiengang in einem Ort, der leichter von uns aus zu erreichen ist. Bisher scheint es ihr gut zu gefallen.

Netzwerken

Der Jahresückblick verschafft immer wieder Überraschungen. Eine davon war die Einsicht, wie ausführlich ich genetzwerkt habe. Ich hatte Ende März ein großes Netzwerk verlassen, die Content Society von Judith Peters. Die entstandenen Verbindungen sind natürlich noch da, aber nicht mehr so regelmäßig.
Stattdessen haben sich neue Räume geöffnet: die Heidelberger Unternehmerinnen e.V., die Sichtbarkeitstankstelle von Marketa Burger für Vernetzung von Menschen über 50, mein eigenes Aufbruch-Netzwerktreffen, eine Mastermind-Gruppe, das Female Founders Mentoring Program der Initiative Chef:innensache, ein WOL-Zirkel (Danke liebe Anja Kellermann, Dr. Stefanie Degenhartt, Eva Wagner für die gemeinsame Reise).

Ich vermute, dass mein diesjähriger Adventskalender ohne das Netzwerk nicht so erfolgreich geworden wäre. Auch meine Sichtbarkeit und die Entwicklung meiner Selbständigkeit wäre ohne die Netzwerke nicht so möglich gewesen.
Hervorheben möchte ich die MasterMindinnen, ein selbst initiiertes, monatliches Treffen von 5 Frauen, in dem wir knackig unsere Fragen ansprechen und die Schwarmintelligenz für die Lösung nutzen. Danke, Michaela Arlinghaus, Heike Brandl, Silke Huechel-Steinbach und Nicole Isermann – ihr seid einfach wunderbar, und leibhaftige Vorbilder für Frauen jenseits der Lebensmitte, die professionell was erreichen wollen.

Für mich liegt der besondere Charme der Online-Welt darin, dass ich immer wieder Menschen „in echt“ treffe und es dann auch mal tief gehen kann. So geschehen mit Marita Eckmann, Romy Pfyl, Gesa Oldekamp, Kerstin Salvador, Nicole Werner, Djuke Nickelsen, … und das waren nur die Frauen, die ich in diesem Jahr erstmalig getroffen habe. Sie alle bilden das Gewebe, das mich hält, motiviert und inspiriert.

Weiterentwicklung der Positionierung

Etwas, das ich als Solopreneurin lernen durfte ist, dass die Positionierung und die Zielgruppe sich weiterentwickelt und dass der Satz Was man begonnen hat, muss man zu Ende führen bei der Positionierungsarbeit nur bedingt hilfreich ist. Dranbleiben, ja, aber wer A sagt, kann auch C (oder G oder X) sagen. Bei der Definition der Zielgruppe war das Alter meiner Zielgruppe ein Knackpunkt. Da bot der Begriff Lebensmitte einen eleganten Ausweg. Die Lebensmitte kann von Mitte 40 bis 60 dauern. Es ist eher ein Lebensgefühl als ein konkretes Alter. Seit ich aber weiß, dass es mir um Menschen zwischen Mitte 50 und Mitte 60 geht, die unzufrieden im Beruf sind, weil sie ihre eigenen Talente und Erfahrungen nicht wirkungsvoll einsetzen können, fühle ich mich wie befreit.

Auf dem Weg da hin, habe ich verstanden, warum die Unterstützung beim Übergang in die Rente als Coachingangebot für mich nicht attraktiv war, obwohl es eigentlich naheliegend gewesen wäre. Das Thema lockt mich nicht! Wie eine Freundin meinte: Du bist ja selbst so mittendrin. Kein Wunder, dass es dich da nicht hinzieht. Ich träume davon, dass Menschen, unabhängig von ihrem Alter ihr Ding machen. Das muss nicht im Unternehmen sein – auch das Ehrenamt könnte ein Weg sein. Eigentlich alles, womit wir dazu beitragen, dass die Welt schöner, einfacher oder menschlicher wird.

The Good, the Bad and the Ugly

In Social Media ist scheinbar immer alles toll. Dieses Muster wird manchmal unterbrochen von Bekenntnis-Postings, gerne auch mit heulenden Augen. Beides gefällt mir nicht – weil es „ein Gschmäckle“ hat – ich möchte weder in die eine noch in die andere Richtung manipuliert werden. Mehr Ehrlichkeit würde mir allerdings gefallen.

Was sich weniger gut entwickelt hat

Deshalb schreibe ich jetzt darüber, was nicht so gut lief, wie ich es mir erhofft hatte:
Meine Umsatzzahlen sind immer noch im unteren 4-stelligen Bereich. Meine Life-Workshops haben mangels Teilnehmenden nicht stattgefunden. Ich wollte die „Dezember-ohne-Geländer“-Aktion erneut anbieten und habe es nicht getan. Gesundheit und Fitness wollte ich höher priorisieren und habe eher das Gegenteil getan.

Alles hatte Gründe – das Leben läuft selten stur nach Plan. Es gab Dinge, die ich nicht auf dem Radar hatte: Ich habe bei SAP einen Impulsworkshop gehalten, wurde ins Female-Founders-Mentoring-Programm aufgenommen, das Thema Zufriedenheit hat sich in den Vordergrund gedrängt und meine Positionierung hat sich noch einmal weiterentwickelt und verändert: Es sind die über 50-Jährigen, die ich auf dem Weg zu einem zufriedenen und motivierten (Berufs-) Leben begleiten möchte.

Was unvorhersehbar war und schlecht lief

Ich hätte nicht gedacht, dass der Krieg in der Ukraine auch Ende 2023 immer noch tobt. Dass die AfD zur Volkspartei wird, war ebenfalls nicht vorstellbar (zumindest für mich). Und das obwohl der Landesverband in Sachsen-Anhalt vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft wurde! Meine Arbeitsprozesse haben sich durch KI verändert – auch das hatte ich im Januar noch nicht so auf dem Radar. Der Überfall der Hamas auf Israel hat neue Gräben aufgerissen und bestehende vertieft.

Neutral bewerte ich, dass alle 3 Kinder in diesem Jahr umgezogen sind. Da ist einerseits der Aufwand, den auch wir als Eltern teilweise mittragen. Andererseits sind wir mehr als zufrieden darüber, dass sie gute Wohnmöglichkeiten für sich gefunden haben.

Was besser lief als erwartet

Corona beherrscht unseren Alltag nicht mehr. Obwohl inzwischen viele Menschen an Corona und Grippe erkrankt sind, gibt es einen vernünftigen Umgang damit.

Alle 3 Kinder haben ihre Flugbahn gefunden, d.h. sie wissen derzeit was sie wollen und setzen sich dafür ein.

Mein buntbrief entwickelt sich sehr gut und im nächsten Jahr werde ich wohl die 500er Marke knacken. Das Aufbruch-Netzwerktreffen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Linked-In Follower sind stark gewachsen und vermutlich werden es schon bald über 1000 Follower sein. Beides bedeutet für mich: Mehr Wirkung mit meinem Tun. Natürlich kann man auch anders wirken, aber für das Online-Business sind diese Zahlen ein gutes Indiz. Witzigerweise hatte ich dieses Jahr keine Zahlen bekanntgegeben – nachdem mich im Vorjahr das epische Verfehlen der angepeilten Zahlen zugegebenermaßen frustriert hat. Jetzt habe ich die Zahlenziele fast erreicht.

Mein Liebster ist mit seiner eigenen Webseite (barfuss fürs leben) live gegangen und hat seine ersten Blogbeiträge veröffentlicht. Wir haben beide ein ähnliches Ziel: Ein gelingendes Leben – erkennbar an Glück oder Zufriedenheit. Wer weiß: vielleicht machen wir irgendwann einmal ein gemeinsames Seminar.

Mein Jahr in Zahlen

190 neue buntbrief-Abonnenten (insgesamt 444) – das freut mich sehr, denn es kommen inzwischen immer mehr aus Neugier (und vielleicht Mund-zu-Mund-Propaganda) dazu. Falls du auch 14-tägliche Inspirationen zum gelingenden Leben ab der Lebensmitte möchtest, dann schau doch mal rein. Hier kannst du ihn abonnieren: Buntbrief abonnieren.

Mein produktiver „Output“ in Zahlen: 45 Blogbeiträge, 24 buntbriefe, also mit kurzen Auszeiten sehr regelmäßig, und 12 Aufbruch-Netzwerktreffen. Darauf bin ich stolz. Die Zahlen sagen vor allem eins: Ich kann an Dingen dranbleiben und das ist sehr gut. Die Zahlen sagen auch, dass mir immer etwas zu schreiben einfällt.

Die Follower-Zahlen sagen auch etwas aus über die Möglichkeit des Wirkens. Auf LinkedIn sind es jetzt 945 Follower. Das ist sehr erfreulich. Das Thema scheint doch für viele interessant. Willst Du mir folgen? Hier gehts zu meinem Profil

Auf Instagram sind es auch 50 mehr – aber es sind vergleichsweise wenige (290). Falls das die Plattform deiner Wahl ist und dich das Thema Neuorientierung ab der Lebensmitte interessiert, dann schau gerne vorbei. Einfach hier klicken.

Die Webseitenbesucher der letzten 30 Tage liegen bei rekordverdächtigen (also jedenfalls für mich) 1533 Nutzern. Das liegt natürlich an meinem Adventskalender. Aber wer weiß – vielleicht hat es ja auch sonst noch Auswirkungen.

Besondere Momente

Die Auswahl fällt tatsächlich schwer – und das gefällt mir! Es gibt viele innere Bilder von der Auszeit in Andalusien, Erinnerungen an Langlaufen, Wandern und Radfahren. Der ganz besondere Moment, nach 10 Tagen auf dem Jakobsweg am Ziel angekommen zu sein. Der 60. Geburtstag meines Liebsten, den wir mit einem großen Fest in und ums Haus gefeiert haben. Mein erster Besuch in der Elbphilharmonie.

Geburtstag in der Alhambra
Die Elbphilharmonie
Langlaufen in Seefeld

Der Besuch meiner Freundin Anja, die mit bei mir vorbeikam als sie ihr erstes Buch von der Druckerei abgeholt hat und diesen besonderen Moment mit mir geteilt hat. Die virtuellen Bekannten, die ich in diesem Jahr „in echt“ getroffen habe. Die Taufe der Großnichte.

Korina und Romy Pfyl
Mit Romy Pfyl in Wien
Mit Kerstin Salvador in Berlin
Anja Kellermann mit ihrem Buch Kommunikationsküche

Was sich fürs nächste Jahr schon abzeichnet

Es ist schon jetzt einiges in der „Pipeline“. Neuerdings habe ich auch eine eigene Terminseite. Da findest du alle Coaching- und Workshop-Termine übersichtlich dargestellt: Zur Terminseite

  • Ich werde mehr Zeit für Gesundheit und Fitness einplanen. Gleich im Januar geht es los mit der Healthy New Year-Challenge von Karin Hartmann.
  • Sehr freue ich mich auf meine Wunschwerkstatt, die ich am 21. Januar online halte. Für alle, die mit einer bewährten Struktur im Kreise von Gleichgesinnten ihre Wunschliste für 2024 schreiben wollen.
  • Die Termine für die Aufbruch-Netzwerktreffen für das erste Halbjahr stehen bereits. Los geht es am 22. Januar.
  • Am 28. Januar kommt Verena Schmid, die Seelenflüsterin, für einen Liedernachmittag nach Reilingen. Da freue ich mich schon sehr darauf, denn singen verbindet. Hier kannst du dich bereits dafür anmelden.
  • Ebenfalls Ende Januar geht es los mit dem Programm #FrauenStärken powered by WOL, ein 12-Wochen-Programm, das die Working-Out-Loud Methode nutzt. Es ist bereits mein 3. WOL-Zirkel. Im letzten WOL-Zirkel habe ich einen Impuls-Vortrag für SAP ausgearbeitet und platziert. Mal sehen, was ich dieses Mal mache.
  • Im März werde ich 60! Auch darauf freue ich mich.
  • Ganz besonders freue ich mich auf das (R)Auszeit Andalusien – Seminar, das ich vom 07. bis 12. April zusammen mit Ramona Richter in La Herradura anbieten werde.
  • Ein vorläufiges Jahres-Motto für 2024 hat sich auch schon gezeigt: Gemeinsam leichter wirken. Ich bin gespannt, ob es dabei bleibt oder sich in den Rauhnächten noch etwas anderes zeigt.

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Manuela Seubert

    Liebe Korina,

    was für ein spannendes und bewegtes Jahr! Es war mir eine Freude, durch Dein Jahr zu lesen :-).
    Auch wenn das schon auf meiner 2024-er Liste stand, haben mich Deine ausführlichen Netzwerkaktivitäten selbst noch einmal inspiriert, meine Ideen für neue Vernetzungen noch weiter zu fassen. Danke für die Inspiration.

    Ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen!

    Herzlichst, Deine Nela

    1. Korina Dielschneider

      Liebe Manuela,

      sehr gern geschehen – du bist ja, soweit ich das beurteilen kann, sowieso eine gute Netzwerkerin. Ich bin gespannt, was du 2024 dazu machen wirst.

      Herzliche Grüße und bis bald!

      Korina

  2. Gudrun

    Das mit dem Jakobsweg imponiert mir! Schon seit langer Zeit spukt mir die Idee von einer Weitwanderung im Kopf herum, das könnte eines meiner Reiseziele für 2025 sein. Und dass Deine Tochter mit der neuen Studienauswahl bzw. Weiterbildung überfordert war, erstehe ich total. Es gibt soviel unzählige Möglichkeiten und Berufe, die es zur Zeit in meiner Ausbildungszeit noch nicht gab. Meiner Meinung nach ist auch der Druck, das „richtige“ zu tun und zu studieren heute viel größer als damals.
    Auf jeden Fall wünsche ich Dir und Deiner Familie ein schönes Fest und alles Gute im Neuen Jahr!

    1. Korina Dielschneider

      Liebe Gudrun,

      mach das unbedingt! Und mach es so klein, dass du es wirklich machst. Die Dynamik entwickelt sich mit dem Tun.
      Es ist schön, dass du das mit der Qual der Wahl so gut verstehen kannst. Ich wünsche auch dir ein schönes Fest und für das neue Jahr viele inspirierende Reisen. Als Reisebloggerin wirst du sicher oft unterwegs sein.
      Herzliche Grüße, Korina

  3. Ammann Angelika

    Liebe Korina
    Ich freue mich jetzt schon dich hoffentlich im Januar zu treffen. Ich habe lange gebraucht dich zu finden, habe dich die ganze Jahre nie vergessen. Im Gegenteil. Habe immer von dir erzählt. Obwohl wir uns seit 1981 nicht mehr gesehen haben.
    Ich bin glücklich deine tollen Beiträge zu lesen. Und mich mit dir in „echt“ zu unterhalten und Erfahrungen auszutauschen. Du warst und bist immer noch ein großes Vorbild für mich. Und ich bin mir sicher du kannst mir , wenn wir uns endlich Wiedersehen viele Tips für den Jakobsweg geben.
    Freue mich immer deine Beiträge zu lesen.
    Wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.
    Bis bald Angelika

    1. Korina Dielschneider

      Liebe Angelika,

      das ist wirklich unglaublich! Seit 1981 nicht gesehen und in Gedanken (und im Herzen) so nah. Ich freu mich total auf unser Wiedersehen.

      Sei herzlich gegrüßt und lass es dir gutgehen:-)

      Korina

  4. Birgit Schmidtgrabmer

    Liebe Korina,
    dein Jahresrückblick ist toll geworden. Deine Gedanken über Mut und was ist eigentlich mutig, finde ich spannend. Ähnliche Gedanken sind mir beim Schreiben meines Jahresrückblicks auch eingefallen.
    Ich finde es super, dass du am Jakobsweg warst. Hast du vor noch weitere Etappen zu gehen?
    Lg, Birgit

    1. Korina Dielschneider

      Danke, liebe Birgit, für das Kompliment. Nächstes Jahr geht es weiter auf dem Jakobsweg. Von Dole nach Taizé/Cluny. Das werden dann 14 Tage sein. Es steigert sich von Jahr zu Jahr.

      Herzliche Grüße, Korina

  5. Britta

    ich kann so vieles aus Deinem Jahresrückblick gut nachfühlen. Ich habe auch Jahre hinter mir, in denen ich einen anspruchsvollen Job hatte, Eltern gepflegt und die Kinder bei mir hatte. ich erinnere mich gut an das Gefühl der Überforderung und genieße es jetzt auch, mehr Zeit zu haben für das, was mir gut tut.
    Das Loslassen der Kinder – wird es uns je ganz gelingen? ich glaube nicht und finde das auch gar nicht schlimm. Meine Kinder sind schon länger aus dem Haus, ich freue mich über ihre Wege, ihre Erfahrungen und ihr Leben. Aber ich vermisse sie trotzdem und genieße jeden Moment, den ich mit ihnen noch habe. Stolz darauf, ihnen Flügel gegeben zu haben – gepaart mit der Wehmut, sie nicht mehr bei mir zu haben.
    Ich wünsche Dir einen guten Jahreswechsel und würde mich freuen, wenn wir uns in Netzwerken mal wieder begegnen.
    Liebe Grüße Britta

    1. Liebe Britta,

      sooo schön, dass du meinen Rückblick (und dadurch mich) im Netz gefunden hast. Ja, wir werden die Kinder wohl nie ganz loslassen. Sie sind Teil unserer Identität. Und jetzt warten noch viele Jahre auf uns, in denen wir Anderes in die Welt bringen. Ich freu mich drauf – denn ich begegne vielen PowerFrauen jenseits der 50, die tolle Ideen haben und gemeinsam machen wir die Welt schöner, praktischer oder menschlicher. Vielleicht magst du bei Gelegenheit ja mal in meinem Aufbruch Netzwerktreffen vorbeischauen. Da sind noch mehr Gleichgesinnte. Das nächste Mal treffen wir uns am 22.01. um 18 Uhr.

      Ich hoffe, dir geht es inzwischen gesundheitlich wieder gut und grüße dich herzlich

      Korina

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